18.06.2010 - Khovsgol-See

zum Khovsgol See 86 km

Wir sind endlich am See angekommen. Von unserem letzten Rastplatz waren es nur noch 85km bei schönem Wetter und staubigen Pisten. Vor der Abfahrt bekamen wir noch freundlichen Besuch von zwei Hirten der hier weidenden Pferde.

Die Gegend um den KhovsgolSee wird zum Urlaubsgebiet ausgebaut und man ist dabei eine großzügige Straße von Murun zum See zu bauen.

Auf dem Weg hierher trafen wir Mitten im Nirgendwo auf einen Mongolen im Cowboy-Outfit mit Freundin in hochhackigen Schuhen und plattem Hinterreifen ihrer 150er. Als Hendrik und ich die Stelle erreichten, hatte Torsten schon den Kompressor ausgepackt. Schnell aufgepumpt, die Maschine mit angeschoben und weiter geht´s. Das Mädchen stand mit versteinerter Miene völlig unbeteiligt dabei als wäre es die normalste Sache der Welt.

Am Eingang zum Nationalpark erwartete uns ein uniformierter Beamter hinter seinem Schreibtisch vor geschlossenem Schlagbaum. Die Uniform endet an der Hose, mehr ist auch nicht notwendig, wenn er hinter seinem Schreibtisch sitzt. Nachdem er auf einem unserer Motorräder saß, durfte sich Hendrik einmal als mongolischer Beamter fühlen – scheint ihm zu gefallen.

Die Wege am See sind so schlecht, dass eine Fahrt nach Norden am Ufer des Sees wohl sehr viel Zeit in Anspruch nehmen würde. Deshalb beschließen wir, in einem Ger-Camp am Südufer zu bleiben und uns auszuruhen. Wir sind die einzigen Gäste, die Saison hat noch nicht begonnen. Vor dem Zeltaufbau gibt es noch ein paar Probleme. Zuerst heißt es 25$ pro Person, dann 45$, dann sollen wir die Motorräder auf einem Parkplatz abstellen und zelten dürfen wir auch nicht. Wir sitzen schon wieder auf den Mopeds, da wird doch noch auf unseren Vorschlag eingegangen: 25$ pro Person mit Vollpension, Aufbau unserer Zelte am Seeufer und die Motorräder dürfen wir auch dort abstellen. Ab jetzt geht alles reibungslos. Jack und Bayarmaa kümmern sich rührend um uns. Wir bekommen Tee ans Zelt und ein hervorragendes Mittagsmahl mit spanischem Rotwein.

Der Hauptteil des Sees weiter nördlich ist noch zugefroren. Wir können in der Ferne die Eisgrenze erkennen von der der kräftige Nordwind filigrane Eisstücke in Form glitzernder Eisteppiche zu uns treiben lässt, die durch die Bewegung des Wassers eigenartige, klirrende Geräusche von sich geben . Trotz der Kälte lasse ich mir ein Bad im See nicht nehmen, halte es aber nur kurze Zeit im Wasser aus.

Hier stehen uns auch endliche wieder mal ordentliche Duschen und WC zur Verfügung und ich kann mich endlich auch wieder mal rasieren.

Auf Grund unserer sprachlichen Bemühungen kommen wir beim Abendessen mit Jack und Bayarmaa besser in Kontakt. Bayarmaa, 21 Jahre jung, wohnt eigentlich ca. 900 km von hier, studiert wie Jack Touristik, spricht sehr gut japanisch und etwas englisch. Gute Ausgangsbasis für einen Sprachkurs mit ihr bei einem traditionellen mongolischen Würfelspiel:

- Glück – aztai
- Viel Gück – ich aztai
- Kein Glück – azgui
- Ein Schritt – nig alham
- Zwei Schtitte – hoyor alham
- Drei Schritte – gurwan (gorwan) alham
- Vier Schritte  – dorwon alham
- Schnell –  hurdan
- Du bist zu schnell – chi ich hurdan yumaa
- Nichts –  baikhgui (bachgui)
- Kamel – temee
- Wir haben kamele gesehen – bid temeeg harsan
- Pferd – mori (mör)
- Schaf – honi /hon/hön – (Mehrzalhl )
- Ziege – yamaa
- Ja – tiimee
- Ziellinie – baria
- Und – bas
- Gewinnen/Gewonnen – hojih/ hojson (hochsun/hoichuch)
- Nein/Nichts – ugui /bish
- Danke – chamd bayrlalaa (tschamad bairla)
- Du und du – chi bas ta (2 Wörter für gleiche Bedeutung - hängt vom Alter ab)
- Hübsches Mädchen – hoorhon ohin (hurhunn ohin)
- Ich – bi
- Lieblich – hair tatmaar
- Begin/Startlinie - garaa
- Du beginnst – ta (für sie) /chi ehel
- Groß – tom
- Mann/Frau – eregte(i)/emegte(i)
- auf wieder sehen - bayartai (baijarte)
- gute nacht – saihan amraarai (seihan amrare)


Wir hatten viel Spaß und es wurde wieder sehr spät. Die Nacht war sehr kalt – um 0°.

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           19.06.10