28.06.2010 - Taiga

Krasnojarsk - Atschinsk - Tjaschinski - Kemerovo - Belowo - Nowokusnezk - Kusedeevo - Sary-Chumysh
867 km


Der Morgen begrüßt uns mit Sonnenschein. Nach kurzem Frühstück fahren wir zurück zur Umgehungsstrasse.

Sonnst hat jeder kleine Ort eine Tankstelle und auch auf freier Strecke kommen immer wieder kleine Cafes mit Tankstelle. Diesmal auf über 30 km - nichts. Hendrik geht das Benzin aus. Wir müssen etwas umpumpen und auch das reicht nur gerade so bis zur nächsten Tankstelle. Dort stehen dann auch gleich wieder mehrere.

Die Strassen ab Krasnoiarsk sind einwandfrei, teilweise entsprechen sie deutschen Bundesstraßen und auch mehrfach vierspurig ausgebaut. Wir kommen gut voran.

Die Fahrweise russischer Autofahrer ist für uns sehr gewöhnungsbedürftig. Kurven schneiden, in nicht vorhandene Sicherheitsabstände drängeln, überholen bei Gegenverkehr, wildes Lückenspringen und vieles mehr, was deutsche Autofahrer zu Licht- und Hupkonzerten sowie Wutausbrüchen verleiden würde. Hier keine Spur davon – alles völlig normal. Ich bewunderte schon, dass es nicht zu Unfällen kommt. Aber mit zunehmendem Verkehr sahen wir dann doch einige, teils spektakuläre Unfälle. Wir scheuten uns aber dort Fotos zu machen ohne zu helfen.

Hinter Krasnojarsk fuhren wandten wir uns dann Richtung Süden. Auf Grund der guten Straßen und des schönen Wetters kamen wir wie geplant unserem nächsten Etappenziel, dem Altai deutlich näher. Vor Novokusnezk schlug das Wetter um, so dass wir zum Schluss noch gut 100 km im Regen fuhren. Durch erneute Überschreitung einer Zeitzone haben wir wieder eine Stunde gewonnen. Dafür wird es eher dunkel.

Auf der zwar gut asphaltierten Nebenstrecke Richtung Bijnsk mussten wir dann feststellen, dass es hier nicht mehr so einfach ist Einzukaufen wie an den Hauptstrecken. Nach mehren fehlgeschlagenen Versuchen, wollen wir kurz vor Sonnenuntergang in einem Dorf noch einkaufen, Leider war der Laden geschlossen. Ein paar Jungs zeigten uns aber ein Privathaus, wo wir das Nötigste noch erhalten konnten – wahrscheinlich die Besitzer des Ladens und zumindest nach dem neuen Haus westlicher Bauart zu urteilen, wohl auch recht wohlhabend. Das Haus stand im starken Kontrast zu den sonst dort nur zu findenden typischen russischen Blockhäusern. Für eine ordentliche Zufahrt scheint es aber nicht gereicht zu haben. Ich war froh, als ich von dem "Geländesausflug" wieder ohne Sturz zurück war.

Bretl fand dann noch einen sehr schönen Lagerplatz am Flüsschen, wo wir bei einem schönen Lagerfeuer den Abend genossen. Der Regen hatte inzwischen zum Glück aufgehört. Um das Feuer in Gang zu bringen, kam dann endlich auch mal mein mitgeschlepptes Beil zum Einsatz um die vorgefundenen Baumstämme zu zerkleinern. Hendrik hat bei der Gelegenheit gleich noch eine kleine Birke gefällt. Er meinte das müsse man in der Taiga unbedingt einmal getan haben.

Am gemütlichen Feuer fand ich auch endlich wieder mal etwas Zeit, die Erlebnisse der vergangenen Tage für den Reisebericht festzuhalten. Der Notebook hatte inzwischen zwar ein paar Gebrauchsspuren, funktionierte aber einwandfrei. Fast ein Wunder, wenn man bedenkt, was unterwegs durch die Schüttelei in den Koffern schon alles den Geist aufgegeben hat.



 
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